L&R Symposium beim Deutschen Wundkongress 2023: Praxiseinblicke in die Versorgungsmöglichkeiten bei exsudierenden Wunden

    Im Rahmen des Deutschen Wundkongresses in Bremen veranstaltete Lohmann & Rauscher (L&R) am 10. Mai das Symposium „Aus der Praxis für die Praxis. Versorgungsmöglichkeiten bei exsudierenden Wunden“. Dr. Markus Duft, Facharzt für Chirurgie und Ärztliche Wundbehandlung, Wien, erläuterte die Geschichte der Unterdrucktherapie für Wunden und referierte über ihre Möglichkeiten in der Versorgung im ambulanten Setting. PD Dr. Cornelia Erfurt-Berge, Oberärztin an der Hautklinik Universitätsklinikum Erlangen, präsentierte die Vielfalt von Versorgungsmöglichkeiten bei exsudierenden Wunden anhand von Fallbeispielen aus dem Praxisalltag. An allen drei Kongress-Tagen informierte L&R am Messestand über seine Produktlösungen für die Wundversorgung und Kompression sowie über seine Service-Plattform „Die Wundzentrale“. Zwei Workshops zur Unterdrucktherapie und Kompression komplettierten das L&R Angebot für die Kongress-Teilnehmer:innen.

    Lange wurde in Deutschland die Unterdrucktherapie (NPWT – Negativ Pressure Wound Therapy) hauptsächlich im Krankenhaus-Setting angewendet. Dies änderte sich im Dezember 2019 mit dem Beschluss des „Gemeinsamen Bundesausschusses“, der die Richtlinie „Methoden vertragsärztliche Versorgung Vakuumversiegelungstherapie von Wunden“1 neu aufsetzte. Die NPTW etabliert(e) sich seitdem als Behandlungsmethode auch in der ambulanten Versorgung von chirurgischen und sekundär heilenden Wunden.


    Dr. Markus Duft, Facharzt für Chirurgie und Ärztliche Wundbehandlung, Wien, schilderte in seinem Vortrag, dass diese Therapieform – d. h. eine Sog-Anwendung am menschlichen Körper – keinesfalls eine moderne Erfindung ist, sondern bereits mindestens im 5. Jahrhundert vor Christus als Instrument der Wundbettvorbereitung angewandt wurde2, 3, 4, 5. In der Gegenwart findet die Unterdrucktherapie neben der Wundbettvorbereitung und der primären Wundversorgung auch im Rahmen der sekundären Wundversorgung bei der Bildung von Granulationsgewebe7, ihren erfolgreichen Einsatz.
    Dr. Markus Duft hob in seinem Vortrag insbesondere den Einsatz der NPWT bei der Wundbettvorbereitung hervor, da sie eine feuchte Wundversorgung auf höchstem Niveau ermöglicht. Sie entfernt Exsudat, reduziert Wundödeme und regt die Gewebedurchblutung an. Dies führt auch zu einer Reduktion der Verbandwechsel und schlussendlich zu einer Beschleunigung der Wundheilung, welche sich positiv auf die Lebensqualität der Patient:innen auswirkt. Dr. Markus Duft präsentierte auch komplexe bzw. extreme Wundsituationen, die er in seiner ambulanten Praxis in Wien erfolgreich mit NPTW versorgt hat.

    L&R bietet mit Suprasorb CNP ein komplettes Sortiment an Therapieeinheiten und Zubehör für den stationären und ambulanten Einsatz. Seit 2022 vertreibt L&R auch das Single-Use-System VivereX. Diese handliche Unterdrucktherapieeinheit lässt sich z.B. in der Hosentasche der Patient:innen verstauen und damit leicht in den Alltag integrieren.

    Ursachen-Abklärung bei exsudierenden Wunden essentiell für Therapie
    PD Dr. Cornelia Erfurt-Berge, Oberärztin an der Hautklinik Universitätsklinikum Erlangen, betonte in ihrem Vortrag zur Versorgung von exsudierenden Wunden, dass die Ursachen für verstärkte Exsudation von Wunden vielfältig sind und abgeklärt werden müssen, um eine erfolgreiche Behandlung zu erreichen. Unzureichendes Exsudatmanagement kann die Lebensqualität von Menschen mit chronischen Wunden stark beeinträchtigen.

    Die Therapie sollte, um effektiv zu sein, strukturiert erfolgen: Schritt 1 ist eine geeignete Wundreinigung, danach kann eine Wundbeurteilung durchgeführt werden, um dann im 2. Schritt, die geeignete Wundauflage je nach Exsudatmenge und -beschaffenheit auszuwählen. Therapeutisch relevant ist, dass die Ursache der erhöhten Exsudationsmenge eruiert und auch behandelt werden muss. Beim UCV bedeutet dies z. B. auch die Therapie der chronisch-venösen Insuffizienz mit Kompressionstherapie im 3. Schritt.  Mittels verschiedener Fallbeispiele aus der Praxis gab Dr. Erfurt-Berge detailierte Empfehlungen für ein strukturiertes Vorgehen.

    L&R bietet mit seinem großen Portfolio an Produkten für die Wundversorgung und Kompression alles aus einer Hand, abgestimmt in einem Behandlungskonzept.
    Das Streben nach Innovationen und die Entwicklung der besten, an den Patient:innen orientierten Problemlösungen treibt L&R seit jeher an. Dabei sieht sich L&R nicht nur als Medizinproduktehersteller, sondern als Servicepartner und Lösungsanbieter – u. a. als „Die Wundzentrale“.

    Service Angebot durch „Die Wundzentrale“ und Workshops
    Die Wundzentrale ist eine Plattform für Ärzt:innen bzw. Pflegekräfte rund um die Versorgung von chronischen Wunden und dem Wund-Alltag von Anwender:nnen. Das Besondere sind die vielen Informations- und Kommunikationswege, die Interessierte nutzen können: Neben der Internetseite kann man aus verschiedenen Social Media Präsenzen wählen, das Magazin analog lesen oder „Die Wundzentrale“ live auf Messen und Veranstaltungen treffen, wie auf dem Deutschen Wundkongress in Bremen. Mit der L&R Academy bietet L& zusätzlich eine Vielzahl an Fortbildungsangeboten online oder in Präsenz.

    Den Transfer der Wundzentrale zur Praxis konnte auf dem Deutschen Wundkongress in Bremen praktisch gelebt werden: Dazu gab es einen Praxisworkshop zum Thema „Kompressionstherapie bei UCV: Leitlinienkonform und patientenindividuell.“ von Anne-Marie Grotheer, Fachtherapeutin Wunde ICW, Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen, und zwei Workshops zur Unterdrucktherapie. Hier konnte man das CNP Sortiment und VivereX auch testen.
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    Web: www.lohmann-rauscher.com
    Web: https://www.diewundzentrale.com/


    Quellen:

    1: Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses über eine Änderung der Richtlinie Methoden vertragsärztliche Versorgung Vakuumversiegelungstherapie von Wunden vom 19. Dezember 2019. Veröffentlicht im BAnz am 11. März 2020, BAnz AT 11.03.2020 B

    2: WBP Courtesy of international Advisory Board on Wound Bed Preparation. Schultz GS, Sibbald RG, Falanga V et al 2003.

    3: Argenta LC, Morykwas MJ: Vacuum-assisted closure: a new me-thod for wound control and treatment: clinical experience. Annals of plastic surgery 1997; 38: 563–77.

    4: Fleischmann W, Strecker W, BombeIli M, KinzI L. Vakuumversiegelung zur Behandlung des Weichteilschadens bei offenen Frakturen. Unfallchir. 1993;96: 488-92.

    5: Fleischmann W. Vakuumversiegelung zur Behandlung von Problemwunden. In: Sedlarik KM, Lippert H, Hrsg. Wundheilung und Wundauflagen. Stuttgart: Wiss Verl Ges; 1996. p. 62-5.

    6: H. Redon, A. Jost, A. Troques: Closure under reduced atmospheric pressure of extensive wounds. Mem Acad Chir (Paris). 1954 Mar 24-Apr 7;80(12-14):394-6.

    7: Theodor Billroth, Die allgemeine chirurgische Pathologie und Therapie in fünfzig Vorlesungen, Berlin 1863 (1. Aufl.), S. 78.
    8: Turner T.D (1982) Which dressings and why? Bryant R, Nix, D (2007) Acute and Chronic Wounds. Current Management Nursing times 78:29 (suppl.), 1-3.