das magazin / 16/04/2018

L&R Academy

In der konzerneigenen L&R Academy können Geschäftspartner und L&R Mitarbeiter jede Menge Wissen und Trainingsmöglichkeiten nutzen.

Wie funktioniert Lernen?

Wie viel ist 1x1? Wie reagiere ich in dieser oder jener Situation angemessen? Welche Verhaltensmuster lege ich an den Tag?

Das Lernen ermöglicht dem Menschen, auf diese oder ähnliche Fragen im Verlaufe seines Lebens Antworten zu finden bzw. sein Verhalten entsprechend zu ändern. Teilweise bewusst, teilweise aber auch völlig unbewusst. Lernen wird dabei meist im schulischen oder beruflichen Kontext gesehen – aber in allen Bereichen des Lebens lernt der Mensch auf der Basis von Erfahrungen fortwährend dazu.

Doch was ist Lernen eigentlich? Prof. Mag. Peter Gruber von der Universität St. Gallen, der auch als Trainer im Rahmen der Mitarbeiterprogramme der L&R Academy tätig ist, beschreibt Lernen wie folgt: „Im Grunde verwendet das Training von Verhalten die selben Mittel wie auch andere Lehr- und Lernmethoden. Lernen bedeutet ganz einfach Ändern von Verhalten aufgrund von Erfahrung. Wir haben ja nichts vom Kennen oder Wissen von der einen oder anderen Theorie, ohne dazu eine Erfahrung gemacht zu haben. Dazu setzen wir beispielsweise im Training gezielte Übungen ein und überprüfen sie in unserem Alltag.“

Die zentrale Schaltstelle für unser Verhalten ist dabei das Gehirn – die wohl komplizierteste Struktur im Universum. Es besteht aus rund einer Billion Nervenzellen, die in der ca. drei Pfund schweren Gehirnmasse verteilt sind. Jede dieser Nervenzellen ist wiederum über Axone und Synapsen mit anderen Nervenzellen verbunden, um eingehende Signale an die entsprechende Stelle im Gehirn weitergeben zu können. Insgesamt existieren rund eine Billiarde solcher Verbindungen, die sich zusätzlich immer wieder neu formieren können.

Wenn man sich jede dieser Verbindung vereinfacht als Straßenkreuzung mit dem dazugehörigen Signalverkehr vorstellt, wird die unglaubliche Komplexität unseres Gehirns schnell deutlich – eine wahre Mammutaufgabe für die Neurowissenschaft, das Gehirn, seine Prozesse und somit auch das Lernen in allen seinen Einzelheiten zu erforschen.Dennoch gibt es gesicherte Erkenntnisse, welche Areale in unserem Gehirn am Lernen beteiligt sind.

Im Gehirn sind drei Areale beim Lernen vorrangig beteiligt: das Kleinhirn, in dem alles verankert wird, was wir automatisch machen, z. B. gehen – da müssen wir nicht denken und entscheiden, dass nach dem linken Fuß der rechte kommt.

3 Fragen an Prof. Gruber:

Das Magazin: Sie arbeiten seit Beginn der Academy an der Persönlichkeitsentwicklung der Führungskräfte und Mitarbeiter von L&R. Was ist ihr konkreter Auftrag?

Prof. Gruber: Meine Aufgabe ist, dazu beizutragen, dass alle bei L&R effektiv und effizient ihre Arbeit machen: effektiv im Sinne von „die richtigen Dinge tun“ und effizient „die Dinge richtig zu tun“, was heißt, „Mit einem Minimum an Aufwand den höchstmöglichen Erfolg zu erzielen“. Und dass es den Menschen im Umgang miteinander gut geht.

Das Magazin: Woher leiten Sie diese Aufgabe ab?

Prof. Gruber: Die Basis der Arbeit ist gegeben durch die L&R Unternehmensphilosophie, und der Kern meiner Arbeit hat zum Ziel, die Verhaltensgrundsätze, die Führungsgrundsätze und die Marke L&R in Seminaren bewusst zu machen und zu trainieren.

Das Magazin: Was bedeutet für Sie „trainieren“?

Prof. Gruber: Trainieren heißt, Menschen zu ermöglichen, dass sie die theoretischen Inhalte der Philosophie in ihre Handlungen übersetzen. Bei L&R geht es also ganz konkret darum, die Worte der Philosophie im Alltag sichtbar zu machen, und zwar im Umgang im Team, mit Geschäftspartnern und Kunden.

Professor Gruber nennt das Kleinhirn auch unser Kaizen-Hirn, denn es erleichtert unsere Routinen. Dann gibt es das sogenannte emotionale Gehirn. Hier haben, wie der Name schon sagt, unsere Emotionen ihren Platz: Ärger, Wut, Konflikte, aber auch Liebe, Freude, Zuneigung und Vertrauen. Im dritten Areal sitzt unser Großhirn, unser Neokortex, der für unser rationales, vernünftiges Denken zuständig ist.

Professor Gruber: „In erster Linie sollen beim Lernen die emotionalen Areale angesprochen werden – um uns dann in zweiter Instanz mit unserem Großhirn bewusst zu machen, was und warum wir etwas soeben im Training wieder, gesteuert von unseren Emotionen, gemacht haben. Schön wäre es, wenn es uns letztendlich gelingen würde, dass geeignete Verhaltensweisen im Kleinhirn verankert werden. Dass wir also quasi automatisch effektiv, effizient und gut handeln können. Auf der Basis dieser Erkenntnisse wurden die Lern- und Weiterbildungsformate der L&R Academy entwickelt.“

Und was kann man in der Academy lernen?

In der Academy gibt es jede Menge Angebote, mehr als 500 Trainings pro Jahr. Nationale und internationale Aus- und Weiterbildungsprogramme für L&R Mitarbeiter, die sogenannten Mitarbeiterprogramme und Partnerprogramme für den niedergelassenen Bereich sowie den Klinikbereich. Für den niedergelassenen Bereich bietet die Academy Wissen und Erfahrung für den professionellen Umgang mit den L&R Produkten und Lösungen an. Nutzen Sie unsere Schulungen zu den Themen:

  • Feuchte Wundversorgung
  • Wundversorgung
  • Lymphologie und Phlebologie
  • Mobilisation und Immobilisation
  • OP

Das Schulungsangebot wird kontinuierlich erweitert, alle aktuellen Schulungen, Zeitpläne und Anmeldungsmöglichkeiten finden Sie unter www.lohmann-rauscher.com 

Unter dieser Webadresse finden Sie ebenfalls einen Zugang zu Spezialangeboten für den Klinikbereich. Das Angebot umfasst Schulungen aus den Bereichen Immobilisation, OP, Wundversorgung sowie L&R Optiline.

Und auch die L&R Teams profitieren von Trainings, national und international.

Holger Mägdefrau, Geschäftsführer und verantwortlich für Human Resources: „Bei L&R stehen der Aufbau und die Weiterentwicklung der Kompetenz für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung im Mittelpunkt unserer Personalarbeit. Unser starkes Wachstum spiegelt sich auch in der Personalentwicklung, also in der L&R Academy wider.“

Steigende Anforderungen der Kunden, die zunehmende Komplexität und Geschwindigkeit der Veränderung unserer Branche bzw. gesellschaftliche Prozesse sind die äußeren Rahmenbedingungen der Personalentwicklung bei L&R.

„Mit unseren verschiedenen Modulen Basic, Advanced und Functional im Rahmen der Mitarbeiterprogramme bieten wir spannende Trainings für Mitarbeiter, sichern fachliche Kompetenz und die kontinuierliche Weiterentwicklung von Soft Skills und haben mit der Academy einen sehr attraktiven Thinktank, um zum einen Mitarbeiter zu binden und zum anderen effektive Onboarding-Programme für  neue Mitarbeiter zu entwickeln. Wir wollen hier gemeinsam mit Human Resources und den Fachbereichen sicherstellen, dass neue Teammitglieder schnell und gut in das Unternehmen integriert werden. Und denken Sie auch an die zunehmende Internationalisierung bei uns. Wir bereiten Mitarbeiter auf diese Tätigkeiten in neuen Ländern intensiv vor, und zwar angefangen vom Fremdsprachenunterricht bis hin zu Schnupperwochenenden für Familien in neuen Ländern und Kulturen.“

„Märkte und Kunden zu verstehen geht nur, wenn wir viele intensive Kontakte haben, das findet auf unterschiedlichen Ebenen täglich in unserer Academy statt. Alle Facetten, die das Unternehmen L&R und den gesellschaftlichen Kontext ausmachen, finden sie auch im Schulungsprogramm der Academy.“ 

Vor-Ort-Kundenschulungen von Abu Dhabi bis Zypern

Die Trainer für die Geschäftspartner/Kunden Schulungsangebote sind weltweit im Einsatz. Einer von ihnen ist Chahine El Hindy, der seit Juli 2010 für die L&R Unternehmensgruppe tätig ist. Der 32-Jährige schult und führt Trainings hauptsächlich im Mittleren Osten durch. „Kein Training ist wie das andere – sondern immer sehr individuell auf den Teilnehmerkreis zugeschnitten. Ich lege sehr viel Wert auf die praktische Anwendung unserer Produkte. Dadurch erzielen wir nachhaltige Lernerfolge und können sicher sein, dass unsere Produkte auch richtig angewendet werden.“

Neben dem mittleren Osten hat der gebürtige Libanese auch schon Trainings in Europa und Asien durchgeführt. „Es ist toll, sein Wissen im Rahmen der L&R Academy in einem internationalen Unternehmen vermitteln zu können und so auch immer wieder mit verschiedenen Kulturen in Berührung zu kommen. Dadurch lernt man auch selbst immer noch dazu.“