Die Waldgruppe des Kindergartens mit den „Gast-Erzieherinnen“ (die Rentnerinnen Andrea Weger & Waltraud Baustian), den Elternausschuss-Vertretrer:innen (Esther Penner, Claudine Brimmer-Kreutz & Christian Schneider) und den drei Wald-Pädagog:innen (Vanessa Gollan, Ralf Eisel & Kathrin Hachenberg)
Während der ersten Welle der Covid-Pandemie gründete der Kindergarten Anhausen in Rheinland-Pfalz eine eigene Waldgruppe, um so die Anzahl der Kinder in geschlossenen Räumen zu reduzieren und eine mögliche Infektion mit dem Corona-Virus bestmöglich zu verhindern. Das Konzept von Waldkindergärten ist nicht neu. Es stammt aus den 1950er Jahren bzw. aus Skandinavien. Die meisten Aktivitäten in diesen Kindergärten finden außerhalb fester Gebäude statt, meistens eben im Wald und bei jedem für die Kinder „zumutbaren“ Wetter. Seit 1993 gibt es auch in Deutschland erste Waldkindergärten. Aus der Not heraus geboren, bewährte sich dieses anfängliche Provisorium im Kindergarten Anhausen bald und wurde zu einer fixen Einrichtung.
Das Außergewöhnliche an dieser Waldgruppe ist auch, dass man besonderen Wert auf den Kontakt und den Austausch zwischen Jung & Alt legt: Mit Unterstützung heimischer Rentner:innen wird gemeisam gebastelt, gekocht und gebacken. Es ist speziell diese generationsübergreifende Zusammenarbeit, die von den Kindern - und natürlich auch deren Eltern - immens geschätzt wird.
Ein Dach über dem Kopf und mehr…
Für schlechtes Wetter hatte die Waldgruppe längere Zeit einen alten Baucontainer als Lösung für den vorgeschriebenen, festen Standort. Dieser war jedoch aufgrund seines Alters und seiner Beschaffenheit immer nur als eine Art Zwischenlösung gedacht. Geplant war, über eine ganzjährig verwendbare Jurte zu verfügen, die auch bei Kälte oder Unwetter einen geschützten, wärmenden Aufenthaltsort ermöglicht. Bis Anfang 2023 fehlte hierzu allerdings die Finanzierung, was zur Folge hatte, dass zuletzt bei schlechter Witterung die Waldgruppe tageweise (oder länger) im regulären, stationären Kindergarten untergebracht werden musste und die Aktivitäten mit den Rentner:innen nicht mehr stattfinden konnten. Auch stellte die Unterbringung der (zusätzlichen) Waldgruppen-Kinder im Kindergartengebäude den Kindergarten wegen der Platzverhältnisse vor eine Herausforderung.
L&R finanziert Anschaffung einer Jurte und eines Holzbodens
Christian Schneider ist L&R Mitarbeiter und im Elternausschuss des Kindergartens Anhausen aktiv. Er nutzte die Möglichkeit, die Finanzierung der Jurte inkl. Holzboden als CSS-Projekt einzureichen. Anfang 2023 erhielt das Projekt im Gesamtwert von 9.000 Euro eine Zusage, im Februar wurden bereits die Jurte und der Holzboden geliefert und aufgebaut. „Die Waldgruppe ist eine tolle Einrichtung und verbindet durch das ehrenamtliche Engagement älterer Einwohner:innen die Generationen. Den Betrieb auch bei widriger Witterung zu ermöglichen, war daher mein Herzensprojekt. Ich bin sehr froh, dass L&R die Waldgruppe des Kindergartens und den Austausch mit den Rentner:innen so nachhaltig unterstützt.“, so Christian Schneider.