Chronische Wunden umfassend und phasengerecht versorgen

    Standards und Lösungen in der Wundtherapie

    In Deutschland leiden geschätzte zwei Millionen Menschen an chronischen Wunden1 – ein Problem, das aufgrund der zunehmenden Alterung der Bevölkerung in Zukunft immer mehr Menschen betreffen und unsere Gesundheitssysteme belasten wird. Wie essenziell das ganzheitliche Management von chronischen Wunden durch Debridement, Wundversorgung und Kompression ist, betonte Prim. Univ.-Prof. Dr. Robert Strohal beim Presse-Workshop “High-Tech trifft auf Tradition: Standards und Trends in der Wundtherapie“, veranstaltet von Lohmann & Rauscher (L&R), am 28. Oktober 2014 in der BMW Welt in München. Der Dermatologe gab in seinem Vortrag einen Überblick über die wissenschaftlichen Standards in der Wundtherapie, die in der gelebten Praxis heute jedoch noch nicht ihre vollständige Anwendung erfahren.

     

    Denn laut Heil- und Hilfsmittelreport der BARMER GEK 2014 wird zwar ein Großteil ihrer Versicherten mit inzidentem Ulcus cruris venosum mit hydroaktiven Wundauflagen versorgt, was auf eine phasengerechte Versorgung schließen lässt, jedoch erhält nur ein geringer Anteil dieser Patienten (40 %) eine Kompressionstherapie. Die Versicherung bewertet dies als „gravierende Unterversorgung der Versicherten“1.

    Diese Studie zitierend betonte Strohal die Wichtigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes bei der Wundbehandlung: „Das richtige Management chronischer Wunden bis zur Abheilung benötigt ein Bündel an Maßnahmen. Dieses umfasst die medizinische Diagnose der Wundursache, die korrekte Bewertung der Wundsituation, z. B. mittels T.I.M.E.-Konzept oder W.A.R. Score2, und in der Behandlung des Patienten schließlich eine wundphasen-adaptierte Versorgung. Das Ziel, eine verkürzte Heilungszeit und eine verbesserte Lebensqualität des Patienten, kann nur durch 1) ein adäquates Debridement, 2) die phasengerechte Versorgung mit Wundauflagen und 3) eine geeignete Kompressionstherapie erfolgen.“ L&R bietet mit dem Konzept des L&R Lösungsanbieters adäquate Produkte für alle Phasen der Wundversorgung.

    Essenzieller erster Behandlungsschritt: Debridement

    In Phase 1 der Wundbehandlung, der Wundbettvorbereitung bzw. Debridement, werden aus der Wunde, dem Wundrand und der Umgebungshaut u. a. nekrotisches Material, Krusten und infiziertes Gewebe tiefgehend entfernt. Als Mit-Autor des EWMA3 Grundlagendokuments zum Debridement betonte Strohal die immense Bedeutung des Debridements als essentiellen Schritt am Anfang jeder Wundtherapie, denn nur bei einer sorgfältig gereinigten Wunde können moderne Wundversorgungsprodukte ihre volle Wirkung entfalten4. Beim Vergleich mechanischer Debridement-Verfahren bewertet das internationale Autorenteam das Debridement mit einem Monofilamentfaser-Pad als potenzialträchtig4. Bereits 2012 führte L&R für ein schnelles, schmerzarmes und effektives Debridement ein solches Monofilamentfaser-Pad (Debrisoft) in den Markt ein.

    Lösungen für die Wundversorgung und Kompression von L&R

    Für Phase 2, die Versorgung der Wunde mit Wundauflagen, stellt L&R ein breites Sortiment an Produkten der Klassischen und Feuchten Wundversorgung zur Verfügung. Zuletzt erweiterte der Medizinprodukteanbieter sein Portfolio um die neue Wundauflage Suprasorb P silicone. Diese wurde speziell für die hautschonende Versorgung von Wunden mit geringer bis mittlerer Exsudation entwickelt. Der Schaumverband ist leicht zu applizieren, kann nahezu schmerzfrei entfernt werden und fördert ein feuchtes Wundheilungsmilieu5, 6,7.

    Phase 3 umfasst schließlich die Therapie der Grunderkrankung (z. B. die Chronisch Venöse Insuffizienz), bestehend aus Kompression, Druckentlastung und metabolischer Einstellung. Für die Kompressionstherapie bietet L&R Produkte und Sets der Marke Rosidal, wie z. B. das aus zwei Komponenten bestehende Einweg-System Rosidal TCS (Two-Component System). Eine multizentrische internationale Post-Marketing-Surveillance-Studie8, an der 102 Patienten mit Ulcus cruris teilnahmen, bestätigt, dass sich das Zweikomponentensystem zur Behandlung aller Ulzera unterschiedlicher Genese (venös, gemischt oder arteriell), mit oder ohne Ödem, eignet. Überdies bezeugt die Untersuchung die komfortable Anwendung durch einfaches Erzielen des adäquaten Drucks und zeigt, dass Rosidal TCS sehr gut von den Patienten toleriert wird.

    Quellen & Hinweise:

    1) K. Sauer, H. Rothgang, G. Glaeske, BARMER GEK Heil- und Hilfsmittelreport 2014. Auswertungsergebnisse der BARMER GEK Heil- und Hilfsmitteldaten aus den Jahren 2012 bis 2013. Schriftenreihe zur Gesundheitsanalyse, Band 28, 2014, Berlin

    2) Das T.I.M.E. Konzept bietet eine Möglichkeit der Einschätzung von Wunden nach unterschiedlichen Indikatoren, wie Wundgewebe (Tissue), Infektionsgrad (Infection), Exsudat (Moisture) und den Randbereich (Edge). Für die Bewertung von infizierten oder infektgefährdeten Wunden – die besonders problematischen Wunden, weil stagnierend oder chronisch – entwickelte L&R den praxisnahen W.A.R. Score (Wounds at risk), der Wundmanagern durch eine Checkliste eine klinisch orientierte, begründete Risikoabschätzung anhand konkreter Patientenverhältnisse ermöglicht.

    3) European Wound Management Association. Der Verband veröffentlicht regelmäßig aktuelle Standards in der Wundversorgung.

    4) European Wound Management Association (EWMA), Position Document: Wound Bed Preparation in Practice. MEP Ltd, 2004, London

    5) Bambilla R et al., Evaluation of ergonomic aspects in the daily routine of a new foam dressing with silicone adhesive layer. IWWT 2014, Paris (Poster)

    6) Wiegand C et al., Comparison of the adhesion disposition of conventional and modern wound dressings in vitro. IWWT 2014 Paris, Wounds UK, 2013 Harrogate (Poster)

    7) Wiegand C., Measurement of the adhesion disposition of silicone-coated PU foam dressings in vitro. IWWT 2014, Paris (Poster)

    8) Dr. Martin Abel und Dr. Christiane Zell, Post Marketing Surveillance Study 2012-04 CaS Abschlussbericht (Status: 20.02.2013)

     

     

    Weitere Informationen zu Lohmann & Rauscher (L&R) unter:

    www.lohmann-rauscher.com

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