Biofilm – Wir müssen drüber reden!

    Lohmann & Rauscher-Symposium auf dem DEWU 2018

    Die Herausforderung Biofilm in der Behandlung chronischer Wunden gibt weiterhin Anlass zur Forschung und Entwicklung innovativer Lösungen. Der DEWU 2018 vom 16. bis zum 18. Mai in Bremen bot eine praxisnahe Plattform zum Austausch für Fachpersonal aller Pflegesektoren sowie für interessierte Ärzte aus Praxen und Kliniken. In diesem Rahmen wurden am Mittwoch, 16.Mai 2018, in einem Symposium von Lohmann & Rauscher (L&R) neue Erkenntnisse zu den Themen Biofilm, Infektionsbekämpfung und Therapiemethoden präsentiert und diskutiert. 

    Das erste der beiden L&R Symposien fand am Mittwoch, den 16. Mai 2018 zwischen 13.45 und 14.45 Uhr im Raum London statt. Während der einstündigen Veranstaltung teilten drei erfahrene Spezialisten auf dem Gebiet Wundmanagement ihr umfangreiches Fachwissen mit  dem interessierten Publikum.

    Biofilm im Visier: Vom W.A.R. Score zum Debridement

    Zu Beginn setzte sich Prim. Univ.-Prof. Dr. Robert Strohal, Abteilung für Dermatologie des Akademischen Lehr- und Schwerpunktkrankenhauses Feldkirch, mit dem Thema Infektionsprävention auseinander. Dabei legte er den Fokus auf die korrekte Einschätzung des Infektionsrisikos sowie die Infektionsbeseitigung  bei chronischen Wunden. Es ist dabei von besonderer Bedeutung, dass das Infektionsrisiko einer Wunde genau bewertet wird. Wichtige Parameter zur Einschätzung sind die Anzahl der Keime, ihre Pathogenität und die Immunabwehr des Patienten. Die frühzeitige Erkennung und korrekte Einschätzung des Risikos für eine Infektion ermöglicht dann eine angemessene und wirksame Behandlung. Prof. Strohal zeigte mit der W.A.R Score Methodik eine sehr schnelle und praktikable Lösung als diagnostisches Hilfsmittel auf, um eine Einstufung des Infektionsrisikos zu ermitteln. Die individuellen Patientenverhältnisse werden bei diesem klinischen Test anhand eines Punktesystems mit unterschiedlich zu gewichtenden Gefährdungsursachen eingestuft. Ergibt sich eine Gesamtsumme von drei oder mehr Punkten, ist der Einsatz einer lokalen antimikrobiellen Behandlung gerechtfertigt. Mittels Fallbeispielen schilderte Prof. Strohal eindrücklich die genaue Anwendung des W.A.R. Scores sowie das Vorgehen bei der Behandlung infizierter Wunden. Hier stand das Debridement mit dem Monofilamentfaserpad Debrisoft® an erster Stelle: eine schmerzarme, einfach anzuwendende und zuverlässige Methode zur Entfernung von Biofilm, Debris und Exsudat  aus der Wunde. Sie bereitet die Wunde für die nachfolgende Behandlung mit einer zielgerichteten antimikrobiellen Versorgung vor.

    Was macht eigentlich Biofilm? Wie wirkt PHMB?

    Im folgenden Vortrag von Dr. Cornelia Wiegand, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Klinik für Hautkrankheiten am Universitätsklinikum Jena, lagen die einer Wundinfektion zugrundeliegenden Mechanismen sowie die Wirkungsweise von Polyhexanid (PHMB) im Fokus. Eine Infektion der Wunde führt zu Entzündungsreaktionen wie erhöhter Infiltration von Neutrophilen, Aktivierung von Makrophagen und Freisetzung von inflammatorischen Zytokinen. Die Bildung von Biofilm führt außerdem zu einer lokalen Hypoxie, welche eine verminderte Produktion von Kollagen und eine gestörte Radikaldetoxifikation bewirkt. Weitere Folgen der Biofilmbildung sind eine Funktionsstörung der Phagozytose und Migration von Makrophagen, eine erhöhte Apoptose von Keratinozyten und mesenchymalen Stromazellen sowie die Hemmung der Angiogenese. All diese Faktoren ziehen eine Verlängerung der Entzündungsphase nach sich. Eine Lösung für solche Fälle stellt laut Dr. Wiegand die antimikrobielle Substanz PHMB dar. PHMB ist positiv geladen und zeigt seine Wirkung über die Interaktion mit der negativ geladenen Bakterienmembran. Weiter präsentierte Dr. Wiegand Daten, die den Schutz humaner Zellen durch PHMB und dessen Wirksamkeit in der Heilung von Wunden belegen sowie Studienergebnisse, die zeigen, dass Bakterien keine Resistenz gegen PHMB entwickeln.

    Herausforderungen im Alltag: Der richtige Verband bei infektgefährdeten und infizierten Wunden

    Den Abschluss des ersten L&R Symposiums bildete die Präsentation von Anita Mysor, zertifizierte Wundmanagerin aus Straelen. Auch sie betonte die Wichtigkeit des W.A.R. Scores zur Einschätzung des Infektionsrisikos von Wunden sowie der antimikrobiellen Behandlung mit PHMB. Zur Behandlung infektionsgefährdeter Wunden ist dann die Wahl der richtigen Wundauflage entscheidend, weshalb Anita Mysor verschiedene Abdeckungsmaterialien präsentierte. Den superabsorbierenden Wundverband  Vliwasorb® Pro bezeichnete sie dabei als besonders effektiv im Exsudatmanagement. Ein Fallbeispiel eines Patienten mit Ulcus cruris mixtum belegte die Wirkung des Materials. Durch patientenspezifische Wundreinigung, Hautpflege und Kompression in Verbindung mit Vliwasorb® Pro konnte die Wundgröße deutlich verringert werden. Als alternatives Abdeckungsmaterial stellte Anita Mysor den Schaumverband Suprasorb® P + PHMB vor, der PHMB an die Wunde abgibt und Bakterien im Wundbereich und im Verband bekämpft. Sie präsentierte Ergebnisse der Behandlung von Patienten mit Ulcus cruris oder Fersendekubitus, bei denen die Anwendung von Suprasorb® P + PHMB zu einer Verkleinerung oder sogar zur vollständigen Abheilung der Wunde geführt hat.

     

     

     

    Weitere Informationen zu Lohmann & Rauscher (L&R) unter:

     

    www.lohmann-rauscher.com

     

    Abdruck honorarfrei – Belegexemplar erbeten.