Effektives Debridement kontra Biofilm

    L&R Symposium bei der 25. Konferenz der European Wound Management Association (EWMA)

    Das Debridement als wichtiger Bestandteil der Wundbehandlung stand im Fokus eines von Lohmann & Rauscher (L&R) unterstützten Symposiums beim 25. Europäischen Wundmanagementkongress im Mai 2015 in London.1  Professor Dr. Gregory Schultz, Gainesville, Florida (USA), machte die Zusammenhänge zwischen gestörter Wundheilung und Biofilm, der sich auf Wunden bilden kann, deutlich, und betonte die Bedeutung eines effektiven Debridements. Die Vorteile, die das Monofilamentfaser-Pad Debrisoft aus Sicht der Pflege für die Entfernung von Belägen, Krusten und Hyperkeratosen bietet – effektiv, unkompliziert, schmerzarm – sowie seine Kosteneffizienz unterstrichen Trudie Young, Cardiff (UK), und Andrew Kingsley, Devon (UK).

    Beim Debridement werden fester und visköser Schorf, seröse Kruste und andere Wundbeläge vom Wundbett entfernt, um physiologische Reparaturprozesse zu initialisieren. Zum Einsatz kommen dabei unter anderen verschiedene Mullprodukte, Maden, chirurgische Interventionen oder Enzyme.

    Biofilm behindert die Wundheilung

    Besondere Bedeutung bei der Reinigung des Wundbetts kommt der Entfernung von Biofilmen zu, die sich auf mehr als 60 Prozent aller chronischen Wunden bilden.2a-c Diese Gemeinschaften von Bakterien umgeben sich mit einer selbstproduzierten Matrix aus Polysacchariden, Proteinen und DNA und sind deshalb in hohem Maß tolerant gegenüber Antikörpern, Antibiotika und Antiseptika.3

    Professor Dr. Gregory Schultz vom Institut für Wundforschung in Gainesville, Florida (USA), erklärte, dass diese Biofilme eine chronische Entzündung der Wunde stimulieren. Dies zeigt sich unter anderem in erhöhten Spiegeln an Proteasen und Reaktiven Sauerstoffspezies (ROS), die zum Abbau von Proteinen führen, die für die Wundheilung essenziell sind. Folglich erschweren Biofilme die Wundheilung.

    „Um die Wundheilung zu fördern, ist es wichtig, Biofilm, abgestorbenes Gewebe und bakterielle Beläge zu entfernen“, erklärte Schultz. Er präsentierte dazu Daten, die zeigen, dass das Monofilamentfaser-Pad Debrisoft einen Pseudomonas aeruginosa-haltigen Biofilm um mehrere log-Stufen bzw. um 99% reduzieren kann.4

    NICE: Anwendung von Debrisoft ist kosteneffektiv

    Die Effektivität von Debrisoft beruht dabei auf seiner innovativen Fasertechnologie: Die hohe Dichte an Fasern (18 Millionen auf 100 cm2) mit abgeschrägten Spitzen ermöglicht ein ebenso schmerzarmes wie effektives Debridement.

    Andrew Kingsley, Lead Nurse Healthcare Associated Infections, Devon, UK, betonte, dass sich mit dem weichen Monofilamentfaser-Pad fester und visköser Schorf, abgestorbenes Gewebe in Wunden sowie hyperkeratotische Haut schnell, effektiv und sanft entfernen lassen. Dabei werden Granulationsgewebe, Wundränder und umgebende Haut geschont.5 Außerdem ermögliche das Debridement mit Debrisoft ein besseres Assessment und bessere Akzeptanz durch den Patienten,5,6 so Kingsley.

    Die Kosten eines Debridements sind Kingsley zufolge abhängig von der Zahl der Interventionen, die nötig sind, um die Wunde komplett zu debridieren, den dafür anfallenden Kosten für das Pflegepersonal sowie dem Preis des Materials. Beim Vergleich dieser Faktoren ist das britische Bewertungsinstitut NICE (National Institute of Health and Care Excellence) zu einer positiven Einschätzung von Debrisoft vs. Hydrogel, Gaze und Larventherapie bei der Therapie akuter und chronischer Wunden gekommen.7

    „NICE hat eine Empfehlung für Debrisoft ausgesprochen, weil es sich, im Vergleich mit anderen Debridement-Methoden, als kosteneffektiv erwiesen hat“, erklärte Kingsley.

    Debrisoft – Kontrolle und Empowerment für den Patienten

    Trudie Young, Director of Education and Training, Welsh Wound Innovation Centre in Llantrisant, UK, betonte, dass Debridement ein integraler Bestandteil bei der Versorgung von Patienten mit Wunden sein sollte. „Effektivität, Kontrolle und Empowerment sind wichtige Themen beim Debridement“, erläuterte Young. „Statt uns nur auf die Informationen zu konzentrieren, die sich auf das Produkt beziehen und die wir häufig in den Mittelpunkt stellen, sollten wir unsere Aufmerksamkeit auch diesen Themen widmen.“

    In diesem Zusammenhang betonte Young auch, dass das unkompliziert, rasch und in jedem Setting ohne spezielles Equipment einsetzbare Monofilamentfaser-Pad es beispielsweise ermöglicht, dass Patienten das Debridement selbst durchführen können. „Das Monofilamentfaser-Pad wird als Methode der Wahl für das mechanische Debridement in allen Altersgruppen erfolgreich eingesetzt”, ergänzte Young.

    Biofilm-basierte Wundversorgung als Teil der Wundbettvorbereitung

    Abschließend empfahl Schultz folgendes Vorgehen, um die Biofilm-Problematik insbesondere bei chronischen Wunden in den Griff zu bekommen: Zunächst entfernt regelmäßiges Debridement auf physikalische Weise den Biofilm. Nach dem Debridement sollte die Wunde mit einer effektiven mikrobioziden Wundauflage versorgt werden, um den Wiederaufbau des Biofilms zu verhindern.

     

    Quellen:

    1 Symposium „Debridement – Whose problem is it? Solutions for patients, purchasers and providers“, im Rahmen des EWMA 2015 conference – 25th Conference of the European Wound Management Association in Cooperation with the Tissue Viability Society (TVS), London, 14. Mai 2015

    2a James G.A., Swogger E., Wolcott R., Pulcini E.D., Secor P., Sestrich J., Costerton J.W., Stewart P.S.: Biofilms in chronic wounds. Wound Repair Regen 2008;16:37-44

    2b Fonseca AP. Biofilms in wounds: An unsolved problem? EWMA Journal 2011 vol 11 no 2:10-23

    2c Cooper RA, Bjarnsholt T, Alhede M. Biofilms in wounds: a review of present knowledge.
    J Wound Care. 2014 Nov;23(11):570, 572-4, 576-80

    3 Walters MC 3rd, Roe F, Bugnicourt A, Franklin MJ, Stewart PS. Contributions of antibiotic penetration, oxygen limitation, and low metabolic activity to tolerance of Pseudomonas aeruginosa biofilms to ciprofloxacin and tobramycin. Antimicrob Agents Chemother. 2003 Jan;47(1):317-23

    4 Reddersen K., Wiegand C., Abel M., Muldoon J, Ruth P., Hipler UC.: In vitro evaluation of  the capacity of a monofilament debrider to remove biofilm and the efficacy of different woud dressings to prevent biofilm re-growth. Congress of the European Wound Management Association (EWMA), Madrid, Mai 2014

    5 Bahr S, Mustafi N, Hättig P, Piatkowski A, Mosti G, Reimann K, Abel M, Dini V, Restelli J, Babadagi-Hardt Z, Abbritti F, Eberlein T, Wild T, Bandl K: Clinical efficacy of a new monofilament fibre-containing wound debridement product. Journal Wound Care 2011; 20(5): 242-8.

    6 Stephen-Haynes J, Callaghan R, The role of an active debridement system in assisting the experienced clinician to undertake an assessment and determine appropriate wound management objectives. European Wound Management Association (EWMA) Vienna/A, 23.-25. May 2012. EWMA Journal supplement (2012) 12 (2): 208 (Poster)

    7 NICE. The Debrisoft monofilament debridement pad for use in acute or chronic wounds. Issued March 2014; NICE medical technology guidance 17; guidance.nice.org.uk/mtg17

     

    Weitere Informationen zu Lohmann & Rauscher (L&R) unter:

    www.lohmann-rauscher.com

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