Herausforderung Diabetisches Fußsyndrom

    L&R Update: Innovative Wundtherapie

    Etwa drei Prozent aller Menschen mit Diabetes sind von Fußulzera betroffen, den Spätkomplikationen der Stoffwechsel-erkrankung, die oft mit einer Amputation enden. Eine innovative, interdisziplinäre Wundversorgung kann hier zu einer substanziellen Verbesserung beitragen – so der Tenor der Experten im Rahmen des Fachpresse-Workshops „Innovative Wundtherapie – Herausforderung Diabetisches Fußsyndrom“, veranstaltet von Lohmann & Rauscher (L&R) am 27. Januar 2016 in Wien. Im Fokus der Veranstaltung stand die Antwort auf die Frage, wie der Herausforderung des Diabetischen Fußsyndroms (DFS) begegnet werden kann. Neben einem interdisziplinären Netzwerk spielt die lokale Wundtherapie eine große Rolle: Mit einem effektiven und schmerzarmen Debridement (z.B. mit Debrisoft), einer phasengerechten Wundversorgung mit modernen Wundauflagen (Suprasorb) sowie mit dem Unterdrucktherapie-System Suprasorb CNP (Controlled Negative Pressure). Seine Therapie-Einheiten und Komponenten, wie z.B. der Unterdruckverband für Extremitäten, Suprasorb CNP EasyDress, erleichtern Ärzten und Pflegepersonal die Anwendung einer Unterdrucktherapie, z.B. am Unterschenkel, wesentlich und optimieren die Bedingungen für eine Wundheilung deutlich, so der Tenor einer Expertin.

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    In Deutschland sind derzeit etwa acht Millionen Menschen von Diabetes betroffen – Tendenz steigend. „Zu den Herausforderungen der Stoffwechsel-erkrankung gehören Spätkomplikationen wie das Diabetische Fußsyndrom, von dem etwa jeder vierte Mensch mit Diabetes im Laufe seines Lebens betroffen ist“, erklärte Dr. Claudia Ellert, Oberärztin Gefäßchirurgie, Lahn-Dill-Kliniken, Wetzlar, und ergänzte: „Ein Diabetisches Fußsyndrom ist in Deutschland die häufigste Ursache für eine Amputation. Viele dieser Eingriffe wären im Rahmen multidisziplinärer Therapiekonzepte vermeidbar.“

    „Langfristiges Ziel ist die Vermeidung möglichst vieler diabetischer Fußulzera, denn gutes Wundmanagement bedeutet in erster Linie die Antwort auf die  Frage: Warum ist die Wunde da?“, betonte auch Anita Mysor, Wundmanagerin, Krefeld/Berlin. Wichtige Aspekte hierbei seien Druckschutz sowie die Beratung und Schulung von Patienten. „Ist es bereits zu Ulzerationen gekommen, stehen Infektionskontrolle, Ulkusabheilung, Schmerzbeseitigung sowie moderne Wundkonzepte im Vordergrund“, so Mysor weiter.

    Phasengerechte feuchte Wundversorgung

    Insbesondere großflächige Unterschenkelulzera sind durch langwierige stationäre und poststationäre Verläufe gekennzeichnet. In der Regel erfolgt primär ein chirurgisches Debridement. Bei weniger ausgedehnten und oberflächlichen Wunden kann auch das innovative Monofilamentfaser-Pad von L&R (Debrisoft) für ein schnelles, effektives und schmerzarmes mechanisches Debridement eingesetzt werden.1

    „Die saubere Wunde wird phasengerecht mit entsprechenden Wundauflagen weiter versorgt. Ziel ist es, Granulation und Epithelisierung der Wunde zu fördern“, erklärte Mysor. Passgenau für alle Wundphasen bietet L&R z.B. den hydroaktiven Faserverband Suprasorb Liquacel, den besonders hautschonenden Silikon-Schaumverband Suprasorb P silicone, den Kollagen-Wundverband Suprasorb C und die antimikrobielle HydroBalance-Wundauflage Suprasorb X + PHMB an.

    Das HydroBalance-System in Suprasorb X + PHMB reduziert den Schmerz und fördert die Wundheilung. Suprasorb X + PHMB wird in der praxisorientierten Expertenempfehlung zur Behandlung kritisch kolonisierter und lokal infizierter Wunden empfohlen.2

    Unterdrucktherapie bei komplexen Wunden

    „Bei komplexen Wunden ist die Unterdrucktherapie als Goldstandard nach dem Debridement anzusehen“, betonte Ellert und ergänzte: „Die gleichmäßige Druckverteilung auf der gesamten Wundoberfläche verbessert die lokale Durchblutung, reduziert Ödeme, Wachstumsinhibitoren und Keimbelastung, regt die Zellproliferation sowie die Bildung von Granulationsgewebe an und begünstigt eine Annäherung der Wundränder.“ Die Vorteile einer Unterdrucktherapie bestätigen auch Daten von Armstrong et al.3 : Bei 162 Patienten nach einer Minoramputation aufgrund eines diabetischen Fußsyndroms zeigten sich nach 112 Tagen unter einer Unterdrucktherapie Heilungsraten von 56 Prozent, unter feuchter Standard-Wundbehandlung waren es dagegen 39 Prozent. Die Zeit bis zur Wundheilung betrug 56 bzw. 77 Tage. Ellert resümierte: „Damit führt die Unterdrucktherapie zu effektiverer Wundheilung und Wundverschluss, bietet eine bessere Lebensqualität für den Patienten und kann durch kürzere Krankenhausaufenthalte die Therapiekosten reduzieren.“

    Suprasorb CNP EasyDress: einfach, schnell und hautschonend

    War das Anlegen eines Unterdruckverbandes an den Extremitäten früher oft mühsam und mit großem zeitlichem Aufwand verbunden, gelingt dies mit dem innovativen Suprasorb CNP EasyDress einfach, schnell und hautschonend. „L&R hat mit Suprasorb CNP EasyDress in Kombination mit z.B. antimikrobieller Gaze als Wundfüller ein System entwickelt, das die Anwendung der Unterdrucktherapie an Extremitäten noch komfortabler für den Anwender macht und die Bedingungen für eine Wundheilung deutlich begünstigt bzw. vereinfacht“, so Ellert. Der Unterdruckverband ist deutlich schneller fertiggestellt als bei konventionellen Abklebemethoden. Die Zeitersparnis liegt bei bis zu 90 Prozent.4 „Mit der antimikrobiellen Gaze als Kontaktschicht zur Wunde lassen sich auch große Wundflächen bedecken. Dann wird der Folienschlauch als Sekundärverband einfach über die Extremität gezogen und mit schmalen Fixierstreifen fern von der Wunde auf der intakten Haut befestigt. Dadurch wird die empfindliche Wundumgebung geschont. Zusätzlich verbessert die hohe Wasserdampfdurchlässigkeit der Spezialfolie des EasyDress das Feuchtigkeitsmanagement unter dem Verband.“

    Optimale Lösungen für alle Herausforderungen der Wundversorgung

    „In engem Austausch mit Anwendern aus stationären und ambulanten Versorgungsstrukturen greift L&R in der Bedarfsanalyse sowie in der Produktentwicklung und -anwendung die Bedürfnisse von Anwendern und Patienten auf“, verdeutlichte Dr. Christian Rohrer, Leiter der Division Forschung und Entwicklung bei L&R, seine Arbeitsweise. „Damit uns Innovationen gelingen, institutionalisierten wir den Prozess eines Innovationsmanagements, spüren Technologien und Ideen auf, evaluieren sie und setzen sie in kooperativer, vertraulicher Zusammenarbeit mit Anwendern und Patienten um.“

    „Das Ziel von L&R im Bereich der Wundversorgung ist es, die Bedürfnisse der Ärzte, Pflegenden und Wundexperten mit optimalen Versorgungslösungen für jede Wunde und Wundheilungsphase zu befriedigen“, so Wolfgang Süßle, Vorsitzender der Geschäftsführung bei L&R. „Das dehnt unsere Aufgabe über das Angebot einer optimalen Produktlösung hinweg aus. Denn um Problemstellungen zu lösen, gilt es, über das alleinige Produkt hinausgehenden Service, Konzepte bzw. Orientierung zu geben, sowie mittels praxisorientierter, wissenschaftlich fundierter Guidelines und Empfehlungen die Versorgung zu unterstützen.“

     

    Quellen:

    (1)   Bahr, S., Mustafi, N., Hättig, P. et al. Clinical efficacy of a new monofilament fibre-containing wound debridement product. Journal of Wound Care (2011) 20(5): 242 – 248.

    (2)   Dissemond J, Gerber V, Kramer A, Riepe G, Strohal R, Vasel-Bier­gans A, Eberlein T: Praxisorientierte Experten­empfeh­lung zur Be­hand­lung kritisch kolonisierter und lokal infi­zierter Wunden mit Polihexa­nid, Wundmanagement (2009) 3(2): 62-68 und Zeit­schrift für Wundbehandlung (2009) 14(1): 20-26

    (3)   Armstrong et al. Negative Pressure Wound Therapy After Partial Diabetic Foot Amputation Negative. Lancet, 2005

    (4)   Duft M, Ostapowicz D, de Lange S, Griesshammer K, Abel M: Audit on the usability, user and patient satisfaction of tubular bandage. Multi-center international post-marketing study under real conditions, 2015

     

    Weitere Informationen zu Lohmann & Rauscher (L&R) unter:

    www.lohmann-rauscher.com

     

    Abdruck honorarfrei – Belegexemplar erbeten.

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