Multiprofessionell dem Biofilm begegnen

    L&R Symposium beim 26. Europäischen Wundkongress, Bremen

    Die Entfernung von wundheilungs-gefährdenden Biofilmen und das erfolgreiche Management infektgefährdeter Wunden standen im Fokus des Symposiums „Moderne Wundversorgung – Herausforderungen und Lösungen“, das im Rahmen des Europäischen Wundkongresses der EWMA, ICW und WundD-A-CH am 11. Mai in Bremen stattfand.1 Bei der von Lohmann & Rauscher (L&R) initiierten Veranstaltung unterstrichen Experten die Bedeutung der Vernetzung ärztlicher und pflegerischer Kompetenzen und demonstrierten an Beispielen die Umsetzung von Wundversorgungskonzepten in der Praxis. Das Debridement ist ein wichtiger Startpunkt für die Wundtherapie; einen besonderen Stellenwert hat die L&R Monofilamentfaser-Kompresse Debrisoft® – eine effektive und schmerzarme Option zur mechanischen Entfernung von Biofilmen und Belägen – sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich.

     

    Dr. Karsten Glockemann, niedergelassener Facharzt für Chirurgie/Hannover, zufolge leiden alleine in Deutschland ca. 2,7 Millionen Menschen an Wunden verschiedener Indikationen. Bei ca. einem Drittel (mindestens 900.000) werden die Wunden chronisch, d. h. der Behandlungsverlauf dauert länger als acht Wochen.

    Hierzu zählen Ulcus cruris venosum, Dekubitus oder das Diabetische Fußsyndrom. Die Lebensqualität der Patienten ist häufig erheblich beeinträchtigt. „Sind akute Wunden meist problemlos zu versorgen, erweisen sich chronische Wunden als Herausforderung für alle Beteiligten“, erklärte Björn Jäger, Wundexperte ICW/Lingen.

    Biofilme beeinträchtigen die Wundheilung

    Auf chronischen Wunden bilden sich häufig Biofilme. „In diesen Schleimstrukturen aus Zucker und Proteinen siedeln die Mikroorganismen auf der Wunde und behindern über verschiedenste Mechanismen – Sauerstoffverknappung, erhöhter Nährstoffverbrauch, mechanische Verlängerung von Diffusionsstrecken – die Wundheilung“, so Werner Sellmer, Vorstandsmitglied des Wundzentrum Hamburg e.V.. Er ergänzte, dass sich Biofilme und Beläge nicht mit einfachen Wundspülungen, Antibiotika, Antiseptika und anderen chemischen Produkten, wie z.B. organischen Säuren, entfernen ließen. Einer Richtlinie zur Behandlung von Biofilmen zufolge können diese nur durch eine gründliche Wundreinigung (Debridement) nennenswert reduziert werden.2


    Debrisoft für eine effektive, schmerzarme und kostenbewusste Wundreinigung

    „Im therapeutischen Vorgehen gegen Beläge bzw. Biofilme haben scharfe Werkzeuge – Skalpell, Curette, Pinzette – ihren traditionellen Platz behaupten können. In der ambulanten Pflege werden zunehmend auch andere Wege und Produkte gewählt, um die Bakterienlast zu reduzieren und Biofilme zu beseitigen“, unterstrich Sellmer. Für ein schnelles, effektives und schmerzarmes mechanisches Debridement bei oberflächlichen Wunden ist die Monofilamentfaser-Kompresse Debrisoft besonders geeignet. Die abgeschrägten Spitzen der Monofilamentfasern lösen Beläge aus der Wunde, nehmen Debris und Exsudat aus der Wunde sowie Schuppen und Keratosen der wundumliegenden Haut auf. Sie halten sie fest und schonen dadurch die umgebende Haut.

    „Durch die zunehmende Budgetbeschränkung ist eine kostenbewusste Therapie unausweichlich. Die Versorgung des Patienten darf aber nicht darunter leiden“, forderte Glockemann. Auch hier kann Debrisoft nachweislich punkten: Das National Institute for Health and Care Excellence (NICE), UK, unterstützt den Gebrauch der Monofilamentfaser-Kompresse, da sie Vorteile für den Patienten bietet und gleichzeitig Einsparungen im Gesundheitswesen ermöglichen kann3.

    Phasenorientierte Wundversorgung – richtig kombiniert

    Zur Behandlung von Biofilmen1-2 wird empfohlen, die Biofilmbelastung zu reduzieren und die Rekonstitution des Biofilms zu verhindern. Speziell dafür bietet L&R Produktlösungen an: So kann als mechanisches Debridement sehr gut die Monofilamentfaser-Kompresse Debrisoft eingesetzt werden; im Sinne lokal applizierter antimikrobieller Wirkstoffe kann die Wunde mit dem kürzlich eingeführten antimikrobiellen, feuchtigkeitsregulierenden Schaumverband Suprasorb P + PHMB (Klasse III, MDD 93/42/EWG) versorgt werden.

    Suprasorb P + PHMB eignet sich speziell für infektgefährdete oder infizierte Wunden mit mittlerem bis starkem Exsudataufkommen. PHMB (Polyhexamethylen-Biguanid, Polihexanid) verfügt über ein breites antimikrobielles Potenzial und wirkt unter anderem zuverlässig gegen MRSA (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus) und VRE (Vancomycin-resistente Enterokokken). Mit Hilfe des neuen Schaumverbands ist es möglich, Bakterien innerhalb von sechs Stunden um 99,99 % zu reduzieren. Die offenporige Schaumstruktur des PU-Schaumverbandes und die perforierte Wundkontaktschicht sorgen für eine zuverlässige Aufnahme von Exsudat und fördern ein feuchtes Wundheilungsmilieu.

    Im Rahmen der Gesamtversorgung von chronischen Wunden, wie z.B. eines Ulcus cruris venosum, bietet L&R eine Konzeptlösung an: Neben Debrisoft für ein sanftes mechanisches Debridement sind dies verschiedene Wundauflagen der Marke Suprasorb für eine phasenadaptierte feuchte Wundversorgung sowie unterschiedliche Kompressionssysteme,  u.a. Set-Systeme der Marke Rosidal.

    Komplexe Wunden erfordern vernetzte Strukturen

    „Neben der speziellen lokalen Wundtherapie ist es von besonderer Bedeutung, die unterschiedlichen Professionen in den Heilungsverlauf einzubeziehen und zu koordinieren. Ein gutes Beispiel für eine berufsübergreifende Versorgung des Patienten bietet die komplexe Versorgung des Diabetischen Fußulkus. Dabei arbeiten beispielsweise Diabetologen, Gefäßchirurgen, Podologen, orthopädische Schuhmacher sowie der pflegerische Fachexperte als multiprofessionelles Team eng zusammen. Ohne diese multiprofessionelle Zusammenarbeit der einzelnen Berufsgruppen ist der komplexe Heilungsverlauf von chronischen Wunden kaum gewährleistet“, so Jäger, Wundexperte ICW/Lingen.

     

    Quellen

    1 Symposium „Moderne Wundversorgung – Herausforderungen und Lösungen“ im Rahmen des Europäischen Wundkongresses der EWMA (European Wound Management Association), ICW (Initiative Chronische Wunden e.V.) und WundD-A-CH am 11. Mai 2016 in Bremen

    2 Phillips PL, Wolcott RD, Fletcher J, Schultz GS. Biofilms Made Easy. Wounds International 2010; 1(3)

    3 Pressemitteilung NICE, 25. März 2014 und Meads C, Lovato E, Longworth L. The Debrisoft(®) Monofilament Debridement Pad for Use in Acute or Chronic Wounds: A NICE Medical Technology Guidance. Appl Health Econ Health Policy. 2015 Dec;13(6):583-94.

     

    Weitere Informationen zu Lohmann & Rauscher (L&R) unter:

    www.lohmann-rauscher.com

     

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