Rengsdorf (sk) – Vor genau 100 Jahren ließ Fritz Henkel, Seniorchef des Unternehmens Henkel & Compagnie, in Rengsdorf einen Landsitz, die Villa Henkel, erbauen. Seit 1986 in Firmenbesitz nutzt L&R die Villa des Anwesens heute als Schulungskolleg mit jährlich mehr als 500 Veranstaltungen - Schulungen, Sprachkurse und Besprechungen für In- und Externe. Zum 100. Geburtstag luden Lohmann & Rauscher (L&R) und die Ortsgemeinde Rengsdorf am 12. Mai 2012 wissbegierige Nachbarn, begeisterte Hobby-Gärtner, interessierte Familien und Neugierige zur Landpartie in die Villa Henkel und ihre Parkanlage ein.
Nach der Eröffnung durch Karlheinz Kleinmann, Ortsbürgermeister von Rengsdorf, und Gerd Pahlisch, Prokurist von L&R, ließen botanische Führungen tief in die vielfältige Flora des Henkel-Parks blicken. Auch abseits der Führungen bot dem Interessierten eine detaillierte Beschilderung Orientierung. Anlässlich des 100.Jubiläums stellten Gastgeber und Besucher mit vereinten Kräften eine sechs Meter hohe Esskastanie namens Castania Sativa. Der Wonnemonat wurde nicht zufällig gewählt: Im Mai eines jeden Jahres strahlt ein farbenfrohes Blütenmeer den beeindruckten Besucher an und dichte, sonnenverwöhnte Baumkronen spenden dem Betrachter ein kühlendes Schattenplätzchen.
Wer sich zu erholen suchte von den zahlreichen Sinneseindrücken, ließ sich bei Kaffee und Kuchen auf der Rasenfläche vor dem imposanten Anwesen zum Picknick nieder. Mit ihren Familien konnten die Flora-Begeisterten in beschaulicher Atmosphäre fröhliche und bunte Stunden im ehrwürdigen Henkel-Park genießen. Im Gipsraum des Schulungskollegs bastelte währenddessen der kreative Nachwuchs und erschuf Gips-Kunstwerke aus L&R Produkten. Freizeitspiele schafften auf der Rasenfläche weiteren Anreiz zu körperlicher Betätigung, bis sich gegen Abend Bäume und Sträucher schlafen legten – ganz erschöpft vom ganztägigen Posieren.
Mit 11.760 qm ist der Henkel-Park von gewaltiger Größe. Die Rasenfläche inmitten der Parkanlage wird umsäumt von aus Japan, Nordwestchina, dem Himalaja, dem Balkan und den europäischen Alpen stammenden großblütigen Rhododendren, die im Einzelfall 15 Meter breit und sieben Meter hoch wachsen. Die Douglasie oder Douglasfichte, die in ihrem Heimatland bis zu 100 Meter in die Höhe ragt, wurde 1827 vom schottischen Gärtner David Douglas aus Nordamerika nach Europa eingeführt. Neben japanischen Lärchen, orientalischen Fichten und der blauen Scheinzypresse von der US-amerikanischen Westküste bietet der Park zahlreichen Groß- und Kleinsträuchern ein Refugium bei L&R.
Während seines 100-jährigen Bestehens entwurzelten heftige Stürme so manchen Baum und knickten Äste ab; extreme Trockenzeiten ließen Pflanzen absterben. Waren Bäume an Pilzen erkrankt oder umsturzgefährdet, mussten sie gefällt werden, darunter stattliche Exemplare von beispielsweise Spitzahorn und Schwarzwaldtanne.
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