UCV Versorgung to go – der mobile Patient

    Lohmann & Rauscher-Symposium auf dem DEWU Kongress 2018

    Chronische Wunden lassen einen unbeschwerten Alltag oft nicht zu. Viele Patienten mit Ulcus cruris venosum (UCV) sind durch die Erkrankung stark eingeschränkt. Daher ist es wichtig, neue Erkenntnisse und Behandlungsmethoden zu entwickeln und diese unter Spezialisten zu verbreiten. Bei einem Symposium von Lohmann & Rauscher (L&R) auf dem diesjährigen Deutschen Wundkongress (DEWU), der vom 16. bis zum 18. Mai in Bremen stattfand, ergab sich für Mediziner und Pflegepersonal  die Möglichkeit, von professionellen Referenten Aktuelles zur Behandlung des UCV anhand von Fallbeispielen und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu erfahren.

    Am Donnerstag den 17. Mai fand von 09.00 bis 10.00 Uhr im Raum Focke-Wulf das zweite der beiden L&R Symposien statt. Drei fachkundige, erfahrene Referenten aus dem Gebiet der Wundversorgung gaben dabei einen tiefgehenden Einblick in den klinischen und pflegerischen Alltag der UCV-Behandlung.

    Polyhexanid im neuen Einsatz

    Den Anfang machte Dr. med. Cornelia Erfurt-Berge, Spezialistin vom Universitätsklinikum Erlangen, mit ihrem Vortrag, der die Notwendigkeit der Wundbettvorbereitung und der gezielten antimikrobiellen Versorgung bei UCV-Patienten auf den Punkt brachte. Die Substanz Polyhexanid (PHMB) spielt dabei eine große Rolle. Dr. Erfurt-Berge lieferte einen Einblick in die Geschichte und die Wirkweise des Stoffes, der durch seine positive Ladung mit der negativ geladenen Zellmembran von Bakterien reagiert und diese abtötet. PHMB wird in der Behandlung schwer heilender, infizierter oder infektionsgefährdeter Wunden regelmäßig eingesetzt und bietet sich daher auch zur Therapie des UCV an. Verschiedene Studien bestätigen die Wirksamkeit, Verträglichkeit und die Eignung zur Prävention von Biofilm und zeigen, dass die Anwendung von PHMB in Wundspüllösungen oder Wundauflagen die Wundheilung begünstigt. Zudem kann durch PHMB in Wundauflagen die Keimzahl im Verband deutlich reduziert werden. Dr. Erfurt-Berge stellte auch den Schaumverband Suprasorb P + PHMB vor, denn für den Langzeit Effekt des Biofilm Managements sei nach der Wundreinigung eine lokale Versorgung mit antimikrobiell wirksamen, effektiven Wundauflagen von großer Wichtigkeit.

    Exsudierende Wunden im Praxisalltag versorgen

    Auf die Präsentation von Dr. Erfurt-Berge folgte eine professionelle Einschätzung der oft herausfordernden Behandlung stark exsudierender Wunden von Dr. med. Karl-Christian Münter. Der Allgemeinmediziner und Phlebologe brachte dabei Beispiele der Versorgung chronischer Wunden aus dem Alltag praktizierender Ärzte. Zur Versorgung stark exsudierender Wunden nannte Dr. Münter Superabsorber als Mittel der Wahl.

    Lebensqualität zurückgeben – geht das?

    Abschließend stellte Björn Jäger, Pflegetherapeut und freiberuflicher Dozent, eine Verbindung der Behandlungsmethoden zum Patienten her. Sein Vortrag beschäftigte sich mit der Frage, ob man Patienten durch eine adäquate Wundbehandlung Lebensqualität zurückgeben kann. Patienten mit UCV sind durch Exsudat, Wundgeruch oder Schmerzen oft stark eingeschränkt und in ihrem Wohlbefinden gestört. Auch die daraus resultierende Abhängigkeit von Pflegern oder Verwandten beeinflusst die Lebensqualität oft negativ, weshalb eine sofortige Therapie unerlässlich ist. Björn Jäger präsentierte dazu den phlebologischen Kompressionsverband (PKV), der den Venenquerschnitt und die Ödembildung reduzieren soll und dadurch das Abheilen eines Ulcus cruris erlaubt. Je nach Phase des UCV kommen unterschiedliche Kompressionsmaterialien zum Einsatz. In der initialen Entstauungsphase empfiehlt Jäger die Anwendung von klassischen Kurzzugbinden wie Rosidal K oder des Zweikomponenten-Kompressionssystems Rosidal® TCS. Dieses aus zwei Produkten bestehende System ist einfach anzulegen und angenehm zu tragen. In der Erhaltungsphase und nach Abheilung des UCV, wenn noch ein florides Ulcus vorhanden ist, sollte hingegen das Kompressionsstrumpfsystem Actico® UlcerSys eingesetzt werden. Dieses besteht aus Unter- und Oberstrumpf, die Tragekomfort und gute Passform garantieren.  Beispiele von Patienten, die durch eine Kombination aus Debridement, Infektionsprophylaxe und Wundversorgung, in Verbindung mit Kompressionstherapie, Krankengymnastik und manueller Lymphdrainage, behandelt wurden, verdeutlichten die Relevanz einer überfachlichen Zusammenarbeit. Durch die Behandlung konnte in allen Fällen die Größe der Wunde reduziert und deren Abheilen ermöglicht werden. Besonders wichtig bei der Behandlung ist die Wahl und das fachgerechte Anlegen des Kompressionsmaterials. Laut Jäger können durch eine patientenspezifisch angepasste Kompressionsbehandlung Ödeme und Schmerzen gemindert sowie die Mobilität und Lebensqualität erhöht werden, wodurch diese Art der Therapie bei UCV-Patienten unverzichtbar wird.

     

     

     

    Weitere Informationen zu Lohmann & Rauscher (L&R) unter:

     

    www.lohmann-rauscher.com

     

    Abdruck honorarfrei – Belegexemplar erbeten.