Innovativ, leistungsstark und an Lösungen für Kundenbedürfnisse orientiert – so präsentierte sich der Medizinprodukte-Entwickler und -Hersteller L&R (Lohmann & Rauscher) am 21. August 2013 Dr. Philipp Rösler, Deutscher Bundesminister für Wirtschaft und Technologie. Georg Stadler, stellvertretender Vorsitzender der L&R Geschäftsführung, begrüßte den Vizekanzler am L&R Standort Neuwied (Rheinland-Pfalz) zu einem fachlichem Austausch zur „Exportinitiative Gesundheitswirtschaft“ und der geplanten neuen EU-Medizinprodukte-Verordnung. Im Zuge einer Führung lernte Bundesminister Dr. Rösler die Besonderheiten der aseptischen Herstellung einer Kollagen-Wundauflage kennen, die weltweit einzigartig ist.
Erfahren und leistungsstark auf internationalem Wachstumskurs
Die Gesundheitswirtschaft zählt heute zu den bedeutendsten Sektoren der Volkswirtschaft: als wesentlicher Wachstumsanker, wichtiger Innovationstreiber und dynamischer Beschäftigungs-motor. Ein besonders erfolgreicher Akteur dieses Wirtschaftssektors ist die L&R Gruppe (Lohmann & Rauscher), die über 160 Jahre Erfahrung und Kompetenz im Medizin-, Pflege- und Hygieneprodukte-Bereich verfügt und seit einigen Jahren verstärkt auf internationalem Expansionskurs ist. Allein 2012 erwirtschaftete der Konzern mit 500 Millionen Euro den bis dato besten Jahresumsatz und seit März 2013 zählt man erstmals weltweit mehr als 4.000 MitarbeiterInnen. Derzeit hält L&R 39 Konzerngesellschaften sowie Unternehmens-beteiligungen in 20 Ländern und ist mit mehr als 30 Partnern in über 80 Ländern auf allen Kontinenten präsent – Tendenz weiter steigend.
Bundesminister Dr. Philipp Rösler: „Ich habe mich bei Lohmann & Rauscher in Neuwied bei einer Werksführung heute von der Innovations- und internationalen Leistungsfähigkeit des Unternehmens überzeugen können. Beeindruckt hat mich die einzigartige aseptische Herstellung der Kollagen-Wundauflage. Auch beim Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist das Unternehmen mit seinen unterschiedlichen Beschäftigungs-modellen in der Region beispielhaft. Als Ausbildungsbetrieb mit hervorragenden Ergebnissen leistet Lohmann & Rauscher zudem einen wichtigen Beitrag zur langfristigen Sicherung des Fachkräftebedarfs.“
Innovative Lösungen durch den Vollsortimenter
Das breite Portfolio von L&R umfasst über 15.000 Produkte – von Verbandstoffen, Binden, Bandagen und Orthesen, über Wundauflagen, Gipsprodukte, OP-Setsysteme bis hin zu Consumer-Artikeln, Dienstleistungskonzepten und einem Sortiment zur Unterdrucktherapie.
Georg Stadler, stellvertretender Vorsitzender der L&R Geschäftsführung, über das Alleinstellungsmerkmal des L&R Konzerns: „L&R bietet als Vollsortimenter ganzheitliche Lösungen, sowohl für Anwender als auch für Patienten – und zwar flexibel orientiert an deren Bedürfnissen. Dies zeigt sich beispielsweise an der von uns angebotenen Gesamtversorgung von Ulcus-cruris-Patienten: Hier stellen wir mit Debrisoft®, einem innovativen Produkt für ein schmerzarmes Debridement, mit den Wundauflagen der Feuchten Wundversorgung – Suprasorb® und Vliwasorb® – sowie den Rosidal® Produkten zur Kompression eine umfassende Therapielösung für die Versorgung des Ulcus cruris zur Verfügung. Alle Produkte stammen aus einer kompetenten Hand – ein echter Vorteil für unsere Kunden.“
Von einem essentiellen Baustein dieser Therapie-Gesamtlösung überzeugte sich Bundesminister Dr. Rösler bei seinem Besuch in der Neuwieder Produktionsanlage; dort wird unter anderem der L&R Kollagen-Wundverband Suprasorb® C hergestellt. In der weltweit einzigartigen Hightech-Fertigungsanlage wird das Kollagen von Rinderhäuten aseptisch, d. h. unter keim- und partikelarmen Bedingungen, verarbeitet und muss daher nachträglich nicht sterilisiert werden. Dies ermöglicht die Herstellung eines Wundverbands, der reines, natives Kollagen enthält, welches nachweislich die Wundheilung aktiviert und fördert.
Stark im Export von Produkten und Know-how
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie unterstützt mit der „Exportinitiative Gesundheitswirtschaft“ Unternehmen im Gesundheitsbereich bei der Erschließung von Auslandsmärkten. Dazu Bundesminister Dr. Rösler: „Mit dieser Initiative möchten wir Deutschlands Stellung als eines der führenden Exportländer gesundheitswirtschaftlicher Produkte und Dienstleistungen sichern und ausbauen. Wir verschaffen Unternehmen Informationen zu den relevanten Zielmärkten, Kontakte zu wichtigen Akteuren und unterstützen sie durch gezielte Vermarktungsmaßnahmen in ausgewählten Exportländern.“
Auch L&R nimmt solche politisch-flankierten Angebote gerne an, „bieten sie doch die Möglichkeit unsere Interessen gezielt bei staatlichen Entscheidungsträgern zu positionieren und auch umzusetzen“, erklärt Georg Stadler.
So wurde im Februar 2013 ein vom rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium initiierter Kooperationsvertrag zwischen L&R und dem Gesundheitsministerium in Kerala/Indien unterzeichnet. In dem südindischen Bundesstaat soll eine Wundakademie aufgebaut werden, die für die fachliche Fortbildung von Pflege- und Klinikpersonal, insbesondere bei der Wundversorgung von Diabetes-Patienten, verantwortlich zeichnet. Kerala hat derzeit mit einem Anteil von 30 % der Gesamtbevölkerung eine der weltweit höchsten Diabetes-Raten. L&R stellt hier das eigene Know-how in der Diabetes-Versorgung sowie in der Qualifikation von Pflegekräften zur Verfügung und stärkt gleichzeitig seine Position hinsichtlich des Exports von Produkten und Dienstleistungen in einen der weltweit größten medizinischen Wachstumsmärkte.
L&R zur geplanten EU-Medizinprodukte-Verordnung
Auch die derzeitige Überarbeitung der Europäischen Medizinprodukte-Verordnung durch die EU-Kommission war Thema während des Besuchs von Bundesminister Dr. Rösler. L&R ist von der geplanten Verordnung unmittelbar betroffen, zielt diese doch darauf ab, die Zertifizierungsbedingungen von Medizinprodukten – insbesondere jene der Risikoklassen IIb und III, unter die auch zahlreiche L&R Produkte in den Bereichen der Feuchten Wundversorgung und Medizintechnik fallen – stärker zu reglementieren.
Georg Stadler, Mitglied der L&R Geschäftsführung und im Vorstand des BVMed (Bundesverband Medizintechnologie) begrüßt zwar eine maßvolle Weiterentwicklung des Europäischen Medizinprodukte-Rechts, hat allerdings beim vorliegenden Entwurf und der aktuellen Fachdiskussion Bedenken hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit der einheimischen Medizinprodukte-Industrie: „Insbesondere das geforderte zentrale Zulassungsverfahren für Hochrisikoprodukte würde zu Verzögerungen beim Markteintritt von Innovationen führen und gerade mittelständische Unternehmen zusätzlich belasten.“
Laut BVMed* garantiere eine zentrale behördliche Zulassung, wie in den USA, keine zusätzliche Patientensicherheit. Auch Auswertungen von Rückrufen würden zeigen, dass das europäische und US-amerikanische System gleich sicher sind. Der jetzige Regelungsvorschlag würde hohe Kosten und mehr Bürokratie für die betroffene Industrie bedeuten, ohne die Patientensicherheit zu verbessern. Daher seien die derzeitigen gesetzlichen Regelungen für die Herstellung und das Inverkehrbringen aus der Sicht von L&R völlig ausreichend, um Patienten sichere und leistungsfähige Medizinprodukte zur Verfügung zu stellen. Verbesserungen sind bei der Benennung und Überwachung der Benannten Stellen, welche Hochrisiko-produkte prüfen, notwendig, um ein einheitlich hohes Niveau in Europa zu erreichen. Georg Stadler meint resümierend: „Bei Medizinprodukten gibt es kein Regelungsdefizit, sondern es muss die Marktüberwachung auf ihren verschiedenen Ebenen gestärkt werden.“
Referenz:
* Pressemitteilung des BVMed vom 13.06.2013; abrufbar unter:
http://www.bvmed.de/presse/pressemitteilung/bvmed-konferenz-zur-medizinprodukte-verordnung-mit-mdep-krahmer-und-staatssekretaer-ilka.html
Weitere Informationen zu Lohmann & Rauscher (L&R) unter:
www.lohmann-rauscher.at
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